7.4. Entwicklungsergebnisse Die Diskussion der Varianten und unterschiedlichen Materialien zusammen mit dem Vorversuch, ergaben in Hinsicht auf das unter Punkt 3 genannte Ziel folgendes Ergebnis: Holz als natürlicher Baustoff erfüllt nicht alle Anforderungen für eine "Lebende Insel". Die Schwimmfähigkeit ist nicht ausreichend. Gerade das vor Ort verfügbare und somit kostengünstigste Holz weist das geringste Auftriebsvermögen auf. Holz scheidet deshalb beim weiteren Vorgehen in den Betrachtungen aus. Weiden in Form von lebendem Material sind, z.B. in der Ingenieurbiologie ein vielversprechender Baustoff. Der Vorversuch ergab, dass eine Faschine nur kurze Zeit selbstschwimmend ist. Sie benötigt Auftriebshilfen, wenn sie längere Zeit auf dem Wasser verbleiben soll. Weiden sind ein Teil der zukünftigen natürlichen Ufervegetation und gleichzeitig wirksamer Uferschutz. Für diesen Zweck können Weidenfaschinen auf dem Wasser vorgezogen werden. Das Vorziehen ist sinnvoll, weil die zukünftigen Ufer heute noch keine sind, d.h. die Ufervegetation kann sich erst mit Erreichen des Endwasserspiegels etablieren. Ein Versuch soll hierfür Aussagen über die Dauer des Schwimmvermögens einer Faschine mit Auftriebskörpern bringen. Die Repotexmatte ist für dauerhaft auf dem Wasser verbleibende Inseln wegen ihrer Unverrottbarkeit nicht geeignet. Sie kann an solchen Orten eingesetzt werden, an denen die Matte wieder entnommen werden kann bzw. muss, z.B. Klärteiche. Die Matte sollte nicht mit verrottbaren und natürlichen Bauweisen kombiniert werden. Drahtgitter ist in diesen Fällen der Vorzug als Pflanzenträger zu geben. Die Repotexmatte hat folgende Vorteile: maschinelle Vorproduktion in großer Stückzahl, einfacher Transport, leicht, stabil und selbstschwimmend. Von Nachteil ist das aufwendige Bepflanzen der Matte. Mit der Versuchsanlage soll herausgefunden werden wie sich das Bepflanzen der Matte optimieren lässt, und welche Pflanzen sich zusätzlich zu den bisher verwendeten eignen. Bisher dient die Matte den Pflanzen nur als Auftriebskörper. Die Wurzeln verweben sich nicht im Gewebe der Matte, sondern sie wachsen durch die Matte hindurch und hängen frei im Wasser. Löst sich die Befestigung, besteht die Gefahr, dass die Pflanzen durch die Matte hindurchrutschen. Phragmites australis erscheint für "Lebende Inseln" geeignet, denn es vermag den nötigen Auftrieb und die nötige Festigkeit innerhalb der Konstruktion zu erbringen (vgl. Kap. 6.1. Beispiele). Die hohe Standortamplitude des Schilfes kann sich gerade in den Extremstandorten der Tagebauseen der Lausitz als Vorteil erweisen. Im Rahmen der Versuchsanlage muss geklärt werden, ob Schilf auf der offenen Wasserfläche überleben kann. Eine Konstruktion soll entwickelt werden, welche im Anfangsstadium dem Schilf den nötigen Halt und Auftrieb verleiht, und später verrottet, wenn das Schilf diese Aufgaben selber übernehmen kann. |
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