6.2. Bewertung

Natürliche Pflanzeninseln faszinieren durch ihre Einfachheit. Sie sind optimal an ihren Standort angepasst. Doch kommen sie nur selten dort vor, wo man sie benötigt (s. Kap. 1.). An solchen Orten werden dann künstliche Pflanzeninseln zur Erfüllung der verschiedensten Funktionen eingesetzt (vgl. Kap. 5. ).

Die bekannten künstlichen Pflanzeninseln stellen allerdings nicht zufrieden:

Sie enthalten meist einen hohen Anteil unverrottbaren Kunststoffs. Das widerspricht dem Grundsatz der Ingenieurbiologie, möglichst natürliche Materialen zu verwenden und künstliche zu vermeiden.

Verglichen mit den natürlichen Pflanzeninseln sind die Konstruktionen zu aufwendig. Sie orientieren sich nur unzureichend an den natürlichen Vorbildern.

Die gängigen Bauweisen gehen nicht weit genug auf die Standortverhältnisse der Lausitzer Tagebauseen ein. Das wird deutlich bei der Pflanzenauswahl: In dem sauren bis extrem sauren und nährstoffarmen Wasser wachsen nur wenige Pflanzenarten, die für ingenieurbiologische Zwecke interessant sind, allen voran das Schilf. Es gibt aber keine Bauweise die speziell auf die Verwendung von Schilf ausgerichtet ist. Vielmehr sind Seggenarten, Wasser-Schwertlilie u.a. die Hauptarten auf den Inseln.

Aus diesen Gründen ist es notwendig, verbesserte Bauweisen zu entwickeln und das Schilf auf seine Tauglichkeit für schwimmende Pflanzeninseln zu untersuchen.

 
 

 

 
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