7. Entwicklung der Versuchskonzeption

7.1. Standortsuche

Als Standort für die Versuchsanlage wurde an ein repräsentatives Tagebaurestgewässer gedacht. Es sollte typische Standortbedingungen aufweisen, um nachher einfacher Aussagen zur Übertragbarkeit der Bauweise auf moderate Gewässer treffen zu können: wenn sie in dem Versuchssee funktioniert, dann wird sie in jenem See mit moderaten Verhältnissen auf jeden Fall funktionieren. Wichtige Standortfaktoren waren:

- die chemische Wasserbeschaffenheit (pH-Wert, Leitfähigkeit, Nährstoffgehalt, Eisengehalt)
- mechanische Standortfaktoren (Wind-/ und Wellenexposition, Wassertiefe)
- logistische Faktoren (gute Erreich- barkeit auch mit schwererem Baugerät vom Ufer her, benötigtes Baumaterial in näherer Umgebung)
- Standsicherheit der Böschungen

Diese Bedingungen wurden am besten von dem Ostufer des Geierswalder Sees erfüllt.

Um aber, wie anfangs in der Zielvorstellung genannt, zuerst Aussagen zur Konstruktion der Inseln zu treffen, um dann in weiteren Versuchen die genannten Funktionen zu überprüfen, erschien es sinnvoll, einen weniger extremen Standort zu wählen, um somit die Fülle der beeinflussenden Faktoren zu reduzieren: Die Aussagen lassen sich so einfacher einem bestimmten Faktor zuordnen, d.h. Unsicherheiten, welcher Faktor für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich ist, lassen sich ausschließen. Ein Nichtanwachsen des Schilfes kann z.B. nicht mit dem niedrigen pH-Wert in Verbindung stehen, oder dem geringen Nährstoffangebot, sondern ausschließlich mit den mechanischen Faktoren Wind- und Wellenexposition.

Vor diesem Hintergrund erschien der Restsee Dreiweibern im Tagebau Lohsa als geeigneter. Der Standort erfüllt die genannten Bedingungen und durch die Flutung mit Oberflächenwasser aus der "Kleinen Spree" ist die Wasserbeschaffenheit weit weniger extrem als am Ostufer des Geierswalder Sees. Sie stellt in diesem Fall nicht den limitierenden Faktor für das Pflanzenwachstum dar.

 
 

 

 
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