7.3. Vorversuch


Beschreibung
Um Aussagen über das schwimmverhalten von Faschinen treffen zu können, wurde ein Faschinenstrang von 1,6 m Länge und 0,4 m Durchmesser aus lebendem und totem Material in ein Wasserbecken gesetzt. Auf dem Faschinenstrang wurden auf der einen Hälfte von oben Schilfrhizome eingebracht und auf der anderen Hälfte ca. 60 cm lange Weidensteckhölzer durchgesteckt, so daß diese ca. 10 -15 cm nach oben aus der Faschine herausstanden. Die Steckhölzer und das Schilf waren bereits ausgetrieben. Um ein Drehen um die Längsachse des Faschinenstranges zu verhindern, wurden die Verankerungsleinen im unteren Teil der Faschine befestigt, welche auf Zug mit dem Anker verbunden waren. (Abb.2.6.).


Versuchsverlauf
Die Faschine lag zu Beginn ca. 3/4 im Wasser und zu 1/4 über dem Wasserspiegel. Nach ca.10 Tagen ragten nur noch die obersten Zweige der Faschine aus dem Wasser. Diese begannen auszutreiben, die Steckhölzer setzten ihren Trieb weiter fort. Das Schilf hatte in dieser Zeit keinen Zuwachs zu verzeichnen. Am 16. Tag war die Faschine auf den Grund des Wasserbeckens gesunken (ca. 80 cm Tiefe). Nach ca. 25 Tagen war das Schilf vom Beckengrund an die Wasseroberfläche durchgetrieben und ragte mit zwei Halme ca. 10 cm aus dem Wasser hinaus.


Ergebnis
Es ist zu vermuten, dass der zunehmende Saftfluss im Kambium des lebenden Materials (zeigt sich durch den fortlaufenden Austrieb) der Faschine den anfänglich bereits geringen Auftrieb nahm. Das bedeutet, dass mit zunehmendem Trieb des Weidenmaterials, also mit zunehmendem Saftfluss, die Faschine nicht mehr selbstschwimmend ist. Sie benötigt somit Auftriebskörper, welche nur den Auftrieb für den Saftfluß erbringen müssen, da das Weidenmaterial zu Beginn selbst genügend Auftrieb besaß. Der Saftfluss nimmt mit dem Wachstum der Weiden zu, damit muss auch der Auftreib durch die Auftreibskörper stetig erhöht werden. Diese Auftriebskörper sind seitlich an der Faschine zu befestigen, damit sie später leichter zu entfernen sind und um den Faschinenstrang gegen Drehen um die Längsachse sichern.

Für weitere Versuche lässt sich folgende Erkenntnis ableiten: Eine Faschineninsel (vgl. Kap. 6.4.1.) kann langfristig nicht auf dem Wasser verbleiben. Die Insel muss entweder mit Erreichen des Endwasserstandes oder bei einem noch zu bestimmenden Biomassezuwachs der Weiden an das Ufer gezogen werden, wo sich die Weiden weiterentwickeln können.


 
 
 
 
 
 
Abb. 7.6. Vorversuch mit schwimmender Faschine

 

 
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