8.5.3 Gabionen (Abb. 8.39.-42.)
Vegetation
Das Schilf ist auf den Varianten unterschiedlich stark ausgetrieben. Ein
besonders starkes Wachstum hatten die Körbe mit dichter Rhizomenpackung
zu verzeichnen (z.B. Nr.9, Abb. 8.39./40.)). Das Schilf ist hier mit den
meisten Trieben und hoher Zuwachsrate gewachsen. Es bildet auf diesen
Körben nach 55 Tagen einen geschlossenen Bestand. Die eingebauten Rhizome
bilden in dem Drahtkorb bereits jetzt einen dichten und festen Körper
(Abb.8.40.).
Die locker gepackten Varianten sind schwächer ausgetrieben, d.h. es sind
weniger Halme gewachsen. Die Bauweisen sind lichter, die Wuchshöhe ist
etwas geringer als von den stark ausgetriebenen Gabionen (Nr.11). In diesen
Körben ist der Rhizomkörper nicht kompakt wie in den dicht gebauten. Die
Rhizomstücke liegen teilweise einzeln und frei beweglich im Drahtkorb.
Vereinzelt konnte beobachtet werden, dass besonders solche Rhizome, die
zu einem Teil im Wasser und zum anderen Teil über dem Wasser lagen, stark
ausgetrieben sind.
Nach 55 Tagen war an Gabione Nr. 9 ein Wandertrieb unter Wasser gewachsen,
an dessen Ende ein Halm mit ca. 50 cm Länge außerhalb des Korbes aus dem
Wasser ragte ( Abb. 8.41.). Weitere Wandertriebe im horizontalen Wachstum
sind in und unterunter den Gabione zu erkennen gewesen.
Die Wurzeln des Schilfes sind am 55 Tag bis zu 20 cm lang. Wenn die Bauweise
nicht mit Jutegewebe ausgelegt ist, hängen sie frei im Wasser.
Die Rhizome sind in den Bauweisen ohne Jutegewebe nicht wie befürchtet
durch das Drahtgitter gerutscht. Das Jutegewebe löste sich bereits nach
40 Tagen teilweise auf.
Die jungen Schilfhalme waren nach 40 Tagen ausnahmslos von Blattläusen
befallen, zeigten jedoch nach 55 Tagen keine Einschränkungen im Wuchsverhalten.
Die Binsen auf den Gabionen haben sind ähnlich wie auf dem
Repotexsandwich entwickelt. Bereits nach 17 Tagen war eine Blüte und ein
Wurzelwachstum durch den Rhizomkörper hindurch zu erkennen.
Gabione 13 ist mit überdurchschnittlich vielen Binsen bepflanzt worden.
Nach 55 Tagen dominieren sie die Bauweise. Unter der Gabione ist ein weit
ins Wasser hängender Wurzelvorhang erkennbar. Auf anderen Körben sind
die Binsen allerdings nach dieser Zeit bereits vom Schilf überwuchert,
z.B. Nr. 9.
Auf einigen Gabionen ist Wiesenknöterich (Polygonum bistorta)
aufgetreten.
Es lassen sich keine Aussagen zu Zusammenhängen zwischen Austrieb
und Zuschlagsstoff in der Gabione machen.
Konstruktion
Das Auftriebsverhalten der Varianten ist unterschiedlich. Die durch Binsen
dominierte Gabione Nr. 13 mit Kohlesäcken besitzt den größten Tiefgang
(Abb.8.43.). Die Körbe mit reinen Schilffüllungen schwimmen noch mit dem
gleichen Tiefgang wie am ersten Tag (Nr.9,11), erkennbar an der Wasserlinie
an den Auftriebskörpern. Einige Enden der Aqua-Noodles stehen sogar aus
dem Wasser heraus (Abb.8.44.). Die Strohfüllungen erhöhen das Gewicht
der Körbe durch Wasseraufnahme (Nr.3).
Die Kohlesäcke erhöhen das Gewicht merklich. Sie liegen auf der unteren
Drahtlage der Körbe auf.
Die Auftriebskörper reichten am 55 Tag bei allen Bauweisen für den nötigen
Auftrieb aus.
Die untere Lage Drahtgitter in den Körbe bog sich mit der Zeit
durch Gewichtszunahme nach unten durch. Analog wölbte sich die obere Lage
nach oben über die eingebaute Rhizompackung. Dieses Verbiegen der Konstruktion
war ansatzweise bereits am ersten Tag absehbar, da die kurzen Enden der
Körbe nicht ausgesteift wurden. Es kam zu einer geringen Verschmälerung
der Drahtkörbe, die Wölbung setzte sich während der Beobachtungen aber
nicht weiter fort.
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