8.6. Ergebnisse


 
 
8.6.1. Repotexmatte

Die Verwendung der Repotexmatte I als Repotexsandwich hat sich als effektiv herausgestellt. Die Bauweise ist einfacher und zeitsparender zu bepflanzen. Die Arbeitsschritte Befüllen mit Schilfrhizomen vor oder Durchstecken der Pflanzenballen (Binsen) nach dem Verschließen erwiesen sich als einfachere und schnellere Arbeitsmethoden als das Feststecken jeder einzelnen Pflanze mit je zwei Holzspießen. Die Binsen würden durch eine einfache Lage Repotexmatte hindurchfallen, da sich die Wurzeln nicht in dem Gewebe verflechten, sondern frei im Wasser hängen. Das Durchfallen wird durch die untere Lage verhindert.
Der Austrieb der Füllung im Sandwich funktioniert nur in Kombination mit Binsenpflanzung von oben. Wie in Teil 1b geschehen, kommt es im Inneren zu anaeroben Verhältnissen, und damit zum Absterben des Pflanzenmaterials (Abb. 8.47.). In den Teilen 1a und b haben die Wurzeln der Binsen zur Sauerstoffversorgung der Rhizome im Inneren beigetragen, so dass diese Austreiben konnten.




 
 
 
 
Abb. 8.47. Repotex-Sandwich Teil 1c
8.6.2. Faschine

Die Faschine wäre ohne Luftpolsterseil, ähnlich dem Vorversuch bereits versunken. Mit fortlaufendem Wachstum und Gewichtszunahme muss der Auftrieb erhöht werden oder die Konstruktion wie erwähnt auf dem Ufer befestigt werden. Nach 55 Tagen hat die Faschine allerdings noch nicht genügend Wurzeln für ein Wachstum auf dem Land entwickelt. Sie könnten die Wasserversorgung der Weide an Land noch nicht ausrechend übernehmen.



 
 
8.6.3. Gabionen

Der Austrieb des Schilfes kann von der Menge des eingebauten Materials abhängig sein, denn die dicht gepackten Bauweisen enthalten mehr Rhizomen und treiben demnach auch verstärkt aus.

Die höhere Festigkeit dieser dicht gepackten Rhizomkörper ist aber auch von Bedeutung, denn die Gefahr des Abreißens von jungen Wurzeln in Folge von Wellenbewegungen ist in diesen stabileren Packungen geringer. Beim Einbau der Schilfrhizome in die Drahtkörbe wurde nicht nach Ausläufern (Wandertriebe) und Sprösslingen (Bestockungstrieben) unterschieden. Letztere sind besser zum Austrieb befähigt. Ein unterschiedlich starker Austrieb könnte demnach auch mit dem vermehrten, aber nicht weiter beachteten Einbau von Sprösslingen zusammenhängen. Im Bauablauf bedeutet eine Trennung der Rhizome einen weiteren Arbeitsgang und höheren Zeiteinsatz, eine Automatisierung der Rhizomgewinnung (z.B. mit Sieblöffel) würde eine solche Trennung nicht ermöglichen.

Die Wölbung der oberen Drahtlage hat sich als Vorteil erwiesen. Sie verhindert, dass sich Wasservögel auf den Bauweisen während der Anwuchsphase niederlassen. Wenn der Korb nach dem Anwachsen dicht und lückenlos mit Schilf bewachsen ist, wird ein Niederlassen auf den Inseln sehr unwahrscheinlich. Es besteht noch die Möglichkeit, das Wasservögel die Pflanzen auf den Inseln abfressen. Der aufgewölbte Draht würde in diesem Fall auch als Verbissschutz für die Vegetationspunkte dienen.

Ein weiteren Vorteil kann die Wölbung in einer Situation bieten, welche sich aber bis jetzt noch nicht eingestellt hat. Sollte das Schilf in Folge von Wind und Wellenkräften abknicken, so knickt es auf Höhe des Drahtes ab. Die Halme stehen dann noch über dem Wasser und können die Rhizome weiterhin mit Luft versorgen. Die Zuschlagsstoffe habe noch keine der erwünschten Erwartungen, wie Freisetzten von Nähr-/ Schwebstoffen und Bereitstellung von organischer Substanz im Anfangsstadium, gezeigt (vgl.8.3.1.). Die Kohlesäcke können aber mit ihrem Gewicht bei einem weiteren Höhenzuwachs des Schilfes der Bauweise als Kiel dienen. Sie stabilisieren die Gabionen bei starkem Wind und hohen Wellen.

Die Maschenweite des Drahtgitters erwies sich als nicht zu groß und somit das Jutegewebe als unnötig. Es sind keine Rhizomteile in Folge von z.B. Wellenbewegung aus den Körben gerutscht, vielmehr wachsen aus den Körben Wandertriebe (Abb. 8.49./50.).





 
 
 
 
Abb. 8.48. Wurzelfilz der Gabione Nr. 13 am 18.07.02
 
 
Abb. 8.49. Bewuchs auf Gabione Nr. 11 (lockere Packung am 18.07.02
 
 
Abb. 8.50. Junger Wandertrieb mit Wurzelbildung an den Nodien am 18.07.02
 
 
 
 
Abb. 8.51.Älterer Wandertrieb, Halm am Triebende und Wurzeln an den Nodien am 18.07.02
8.6.4. Verankerung und Versuchsanordnung

Genauere Ergebnisse zur Verankerung wird es erst nach dem Winter geben. Aufgrund der bereits entstandenen Schäden, ist das Seil, mit dem das Viereck abgespannt und die Bauweisen befestigt wurden, nicht ausreichend. Das Seil wird spätestens bei Eisgang durchscheuern. Die Einzelnen Bauweisen müssen fest an dem Seil befestigt werden, an lockeren Stellen tereten rasch Scheuerschäden auf. Die Ankerleine, zeigte noch keine Verschleißerscheinungen, was daran liegt, dass sie an den kritischen Stellen bereits durch Ketten ersetzt wurde.



 
 
 
Abb. 8.52. Frosch am 18.07.02
8.6.5. Lebensraum

Die Inseln bieten den in den Funktionen genannten Lebensraum für Tiere (Abb.8.52).




 
 
 

 

 
< oben / weiter >